Sardinien 2019
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Unsere Sommerferien 2019 verbrachten wir in Sardinien. Wir mussten ja noch unseren Fährgutschein von unserer Marokko-Reise einlösen. So standen wir am 28.07.2019 am Hafen von Genua in der Reihe um uns und unser Auto ins Schiff einzuladen, doch vorher assen wir noch eine Pizza in der Nähe des Hafenbereichs. Wir reisten Hin- wie auch Rückfahrt über Nacht, so konnten wir uns einerseits von der Fahrt aus und vor der Fahrt in die Schweiz erholen und den Gutschein auch voll ausschöpfen.
Die Fähre brachte uns nach Porto Torres und wir fuhren direkt nach Fertiglia auf den Camping Blu Laguna (mit Wasserpark). Auf dem Schiff hatten wir uns eine Route ausgedacht mit der wir zuerst den Norden bereisen werden und anschliessend im Uhrzeigersinn einmal um die Insel mit Abstechern ins Gebirge (=> immer wenns uns zu voll wird).
Am nächsten Tag besuchten wir die nahe Stadt Alghero. Die Stadt hat katalanische Wurzeln, welche auch heute noch deutlich spürbar sind und ist mit seiner befestigten, dicken Stadtmauer ein historisches Juwel. Wir fuhren am 30.07. nach einem Schnorchelausflug in der Umgebung der berühmten Neptun-Grotte nordostwärts an Sassari vorbei an die Nordküste von Sardinien.
Ab Maritza folgten wir der Küstenstrasse über Castelsardo am Elefantenfelsen vorbei bis nach Vignola Mare, wo wir wieder auf einem luxuriösen Camping Platz fanden. Hier spürte man schon, dass viele Italiener in Sardinien ihren Ferragosto machen. Am nächsten Morgen machten wir noch eine Wanderung über die Halbinsel am CapoTesta. Auf dieser Wanderung kamen wir an bizarren Felsformationen vorbei. Nora und Fiona erkannten in den Felsen immer wieder neue Gestalten – einmal einen Kopf von einem Riesen, eine Schildkröte, ein Totenkopf, etc. Trotz der grossen Hitze schafften wir die Wanderung gut und staunten als wir beim Leuchtturm ankamen über die vielen Menschen. Wir erkannten jedoch auf dem Weg zurück sehr schnell, dass man mit dem Auto nahe an den Turm fahren kann. Die gesamte Strasse war überstellt mit Autos; zum Glück konnten wir uns bei der Ankunft am Morgen an einen Platz stellen, welcher nur mit einem Geländewagen erreichbar war…Bei unserer Rückkehr zum Camping machten wir einen Umweg zum uralten Nuraghe Tuttosoni. Dies sind alte Speicher-, Wohn- und Wachtürme der Ureinwohner der Insel.
Eine Rundfahrt über die Inseln Maddalena und Caprera (Letztes Domizil vom Freiheitskämpfer Giuseppe Garibaldi) stand am nächsten Tag als erstes auf dem Programm.
Wegen der vielen Menschenmassen verzichteten wir auf die Strände und begnügten uns vor der Rückfahrt mit einem „Besuch“ einer Gelateria.
Eigentlich wollten wir an der Costa Smeralda eine der berühmten Buchten besuchen, doch dieser ganze Küstenteil war überhaupt nicht zugänglich. Entweder waren die Abschnitte in Privatbesitz, wild und unzugänglich oder es war einer der wenigen total überlaufenen Orte. So fuhren wir weiter Richtung Süden an Olbia vorbei bis wir bei Dorgali wieder an die Küste abbogen und in Cala Gonone für die nächsten Tage Station machten.
Der Camping war zwar ohne Wasserpark jedoch sehr schön gelegen inmitten von Bäumen und nahe am Dorf-Zentrum.
Wir blieben dort für 3 Nächte, denn wir buchten noch am gleichen Abend eine Boot- und Badetour der wunderschönen Küste des Golf di Orosei entlang bis zur Bucht Cala Coloritze für den nächsten Tag. Somit stiegen wir ausgeruht am Morgen vom Sonntag, bepackt mit genügend Wasser, Bade- und Schnorchelzeug, Sonnenschutz und Picknick auf das Tour-Boot. Das Boot brachte uns zuerst zur Grotte del Bue Marino, eine Tropfsteinhöhle, wo bis 1930 noch Mönchsrobben gelebt hatten. In dieser Höhle strömt am Boden einerseits vom Meer her Salzwasser und aus den Bergen (Karstfelsen) darüber dringt Sickerwasser in die Höhle und bildet kleine Süsswasserseen bevor es sich mit dem Meerwasser vermischt.
Nach dem Höhlen-Besuch begann der Badespass. Wir besuchten bis am Abend noch 3 Buchten: Cala Mariola, Cala Biriola, und Cala Luna. Mit dem Sonnenuntergang kamen wir wieder im Hafen von Cala Gonone an. Tags darauf besuchten wir noch das Aquarium im Ort bevor wir am Nachmittag auf dem Markt und in den Geschäften auf Jagd nach Souvenirs gingen.
Am Morgen vom 06.08. verliessen wir Cala Gonone und fuhren in Richtung Berge. Auf dem Weg schauten wir uns noch das Nuragier-Dorf (Ruinen) Serra Orrios und das Gigantengrab S’Ena ’e Tomes an.
Unser Ziel war die Gegend beim Lago Alto Fiumendosa und Monte Terralba im Nationalpark Gennargentu. Als erstes machten wir uns auf eine Wanderung zu Schlucht und Wasserfall Golo di Pirincanes e le cascate Rio ’e Foru. Die Kinder waren total motiviert, denn es stand geschrieben, dass man dafür durch den Fluss waten muss. So marschierten wir los ins Flussbett und fanden da aber nur ein Rinnsal. Wir wateten ein Stück im Flüsslein und stiegen anschliessend auf einen Bergrücken von wo aus man die Schlucht und den Wasserfall erreichen sollte. Wir sahen aber schon von da aus, dass der Fluss wo wir vorher drin waren im Hintergrund kein Wasser mehr führte. Aufgrund dieses Wassermangels und der grossen Hitze verzichteten wir auf ein Weitergehen und vergnügten uns in dem Bereich des Flussbetts, wo es noch Wasser gab. Die Gegend gefiel uns aber sehr und so entschlossen wir hier einen Stellplatz für die Nacht zu finden. Eigentlich ist Wildcamping in der Haupt-Saison in Sardinien verboten, wir fanden aber, dass hier in der Abgeschiedenheit der Berge uns keine Polizei suchen wird. So fuhren wir die Strasse weiter. Sie führte uns sehr steil und in engen Kurven immer höher und näher an den Monte Terralba heran bis sie hoch über den Tälern bei einer Nuraghe-Ruine endete. Ein kleines Stück zurück fanden wir in einer Kurve einen Trampelweg, welcher auf eine Hochebene führte. Da entfalteten wir unser Zelt und genossen eine sensationelle Aussicht und ruhigen, schönen Abend mit einem tollen Abendessen.
Nach dem Frühstück fuhren wir wieder runter zum Fluss und auf der anderen Seite etwas hoch, damit wir über dem Tal die Strasse nach Ussassai nehmen konnten. Die Strasse war zwar sehr klein, doch wir kamen sehr gut vorwärts, so dass noch Zeit blieb für einen Abstecher zum Naturparkzentrum von Montarbu, wo es bei weniger Hitze Wildschweine geben soll. Wir wanderten hier durch eine Schlucht bevor wir uns wieder in Richtung Küste aufmachten.
Das Crocomobile brachte uns noch südwärts bis zum Capo Ferrato, wo wir auch die Nacht verbrachten. Am nächsten Morgen wanderten wir noch bis zum Kap.
Bei der Weiterfahrt am 09.08. konnten wir in den Lagunen bei Cagliari ein paar Flamingos erspähen. Unser nächstes Ziel war aber Nora. Die historische Stadt wurde von den Nuragiern gegründet. Mit der Besetzung durch die Phönizier wurde Nora zum wichtigsten Handelspunkt der Insel. Die Stadt wurde anschliessend von den Römern erobert, bevor sie einige hundert Jahre später wegen Piraterie wieder aufgegeben wurde. Aus der Römerzeit stammen die vielen Ausgrabungsstätten, welche wir natürlich besuchten. Unsere Nora fand, ein bisschen schöner könnte die Stadt ja schon sein – aber eben, Ausgrabungen sind nun mal so. Es gab aber noch viele erhaltene Mosaike und sogar ein gut erhaltenes Theater, wo noch Konzerte stattfinden.
Wir umrundeten den Südzipfel, immer möglichst nahe an der Küste. Ab Iglesias wechselte die Landschaft und wurde gebirgiger, bevor es von Guspinin bis wir bei Oristano auf die SS131 abzweigten wieder flach wurde. Wir mussten uns nämlich langsam auf den Heimweg machen, denn am 12.08. fuhr unser Schiff ab Olbia wieder zurück. Auf dem Weg nach Olbia besuchten wir noch den Nuraghe Losa, einer der am besten erhaltenen Steintürme und verbrachten die letzte Nacht in Sardinien nochmals in den Bergen direkt unterhalb der Antennen des Monte Limbara, wo man wieder eine grandiose Aussicht genoss. Auch hier konnten wir uns den Platz erst nach Abreise aller Tagesurlauber suchen, fanden aber an einem Forstweg eine ideale Stelle. Fiona wartete hier noch auf das Auftauchen eines Wildschwein (es hatte Wühlplätze), doch ausser einer Schlange und Vögel war es ruhig.
Am Abschlusstag hatten wir noch Zeit für Strand und Meer in der Gegend von Olbia, bevor es am Abend wieder aufs Schiff ging.
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