Victoria Highlands – Melbourne

Zum Aufwärmen fuhren wir kurz an die Küste. Um den grössten Touristenmassen und völlig überzogenen Preisen in Orten wie Lakes Entrance zu entgehen, hatten wir einen kleineren Platz bei Paynesville ausgesucht. Wir hatten gelesen, dass es auf Raymond Island gute Möglichkeiten gibt, Koalas in der Wildnis zu sehen – und tatsächlich, nach 5 min. Ueberfahrt mit der Fähre und wenigen Schritten auf der Insel sahen wir den Ersten! Wir entdeckten viele dieser grossteils schlafenden Fellbündel in den Bäumen, der Besuch hat sich gelohnt.

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Es ging weiter über die Dargo Road mit Übernachtung auf einem Gratis-Campingplatz am Weg in den Buffalo-National Park. Diese Gegend ist – besonders jetzt in der Urlaubszeit- ein Offroad-Mekka mit entsprechend grossem Andrang. Einerseits knappe Benzinvorräte, andererseits Danielas Angst, mit vollbeladenem Auto ins Tal hinabzurutschen und hier den Urlaub zu beenden, hielten uns davon ab, die haarsträubenden Steigungen auszuprobieren. Nach kurzer Wanderung im tiefergelegenen Teil des Buffalo-Parks mit entsprechenenden Menschenmassen fuhren wir zum Nug Nug-Reserve – der „Discount“-Campingplatz in der überlaufenen Urlaubsregion. Abgesehen davon,dass es nur kalte Duschen gab und rücksichtslose Camper Bäume abgesägt haben um Feuerholz zu bekommen war der Platz in Ordnung.
An Silvester gingen wir auf den Mount Buffalo (nur 15 min Fussweg vom Parkplatz) und suchten in der bekannten Kletterregion geeignete Routen für die Kinder. dies war recht schwierig, denn die Routen waren nicht mit Bohrhaken ausgerüstet und recht schwer zugänglich. Und an den leicht zugänglichen Felsen jammerten die zwei dann über Ameisen und stacheliges Gras so dass wir die Unternehmung abbrachen und noch ein wenig wandern und später im See baden gingen. Der Silvesterabend in Nug Nug war recht ruhig, die Kinder gingen um 22Uhr nach einem alkoholfreien Sekt schlafen – wir hielten es noch bis Mitternacht aus, um die „echte“ Sektflasche zu öffnen.

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Am folgenden Tag ging es auf Nebenstrassen zuerst zum Lake Williams Hovell zum Baden und dann über den Buckland Spur Track (anfangs sehr steil und ausgewaschen, oben dann einfacher) weiter in Richtung Mount Buller zum Campinplatz „Sawmill Settlement“. Am nächsten Tag fuhren wir in das dortige Skigebiet und stiegen bis zum Gipfel auf und kamen gerade noch im Trockenen zurück.

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Wir flüchteten erfolgreich vor dem Regen zum Lake Eildon, wo wir direkt am See die nächste Nacht vebrachten. Von dort aus ging es grösstenteils durch Regen und dichten Nebel- über enge Strassen in Richtung Baw Baw National Park. Wir übernachteten ausserhalb des Parkes auf dem Merringtons Campground. Am nächsten Tag ging es wieder an die Küste – da der Campingplatz am Wilsons Promontory (Tidal River) ausgebucht und sehr teuer war, schliefen wir nach Wombat-Besichtigung im National Park auf dem nahegelegenen Yanakie Caravan Park.

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Für die nächsten zwei Tage hatten wir uns die zweitägige Wanderung nach Sealers Cove vorgenommen. Unsere für solch eine Unternehmung zu kleinen Rucksäcke wurden bis oben hin mit Zelt, Schlafsäcken, Matten, Kochgeschirr und Proviant vollgestopft. Die Kinder mussten ihre Stofftiere, Jacken und ein paar leichte Dinge selbst tragen. Glücklicherweise besserte sich das Wetter und wir blieben auf der landschaftlich sehr schönen und für die Kinder nicht zu langen Wanderung trocken (9.5 km pro Strecke).

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Um Pinguine zu sehen, fuhren wir nach Philipp Island. Leider ist das Naturschauspiel (Ankunft der Pinguine aus dm Meer an den Strand und Weg zu ihren Schlafplätzen) touristisch völlig überlaufen und wird aggressiv vermarket: man zahlt Eintritt und teilt sich die Holzstege mit Hunderten von Menschen.

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Mangels Campingplatz mit akzeptablem Preis-Leistungsverhältnis in der Gegend verbrachten wir die Nacht hinter einer Tankstelle und fuhren am nächsten Tag nach Melbourne (Sundowner Caravan Park). Dort besichtigten wir den Queen Victoria Markt und die Innenstadt, kauften noch einen grösseren Wanderrucksack für folgende Unternehmungen, besichtigten das Sciencework-Museum und Planetarium (Wissenschaft für Kinder erklärt), den Strand in St. Kilda und – als Höhepunkt – das Musical „Cats“ mit den Kindern.

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Ausserdem hatten wir bemerkt, dass Aldi Australien importierten Schweizer Gruyère-Käse verkauft – und da Markus und Nora sich nach diesem Käse sehnten, deckten wir uns ein.
Am 11.Januar standen wir vor 5 Uhr morgens auf, um rechtzeitig an der Fähre Richtung Tasmanien zu sein – dank Markus Schweizer Gründlichkeit und Perfektionismus mit blitzblank geputztem Auto (die Einfuhr von Erde und Pflanzen ist verboten). Auf der 11-stündigen Überfahrt wurden die Kinder durch einen Spielplatz auf dem Schiff, Kinderfilme und Schminken (eine Maskenbildnerin schminkte die Gesichter als Katzen – siehe Fotos) unterhalten.

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New South Wales (Süd)

Nach Sydney fuhren wir der Küste entlang südwärts um nach geeigneten Schnorchel-Plätzen zu suchen. Leider liefen wir auf der Beecroft Peninsula auf verschlossene Türen (die Angestellten wollten sich vor dem grossen Weihnachtsansturm erholen und schlossen den Camping für eine Woche), so wichen wir auf den nahen Currarong Caravan Park aus, welcher zur Freude der Kinder einen Wasserspielplatz hatte. Selbst das kalte Wetter konnte unsere Kids nicht vom Plantschen abhalten. In Narooma fanden wir nach Schnorchel-Übungen im Campingplatz-Pool dann dafür eine ideale Bucht, in welcher selbst die Kinder nach anfänglicher Angst den Kopf unter Wasser tauchten und anschließend eifrig nach Fischen, Krebsen, Quallen, Muscheln etc. suchten. Wir profitierten von den idealen Bedingungen und blieben wir 3 Nächte bevor wir nach Merimbula weiterfuhren. Auf dem Weg passierten wir den Ort Bega, wo der berühmte Cheddar-Käse hergestellt wird (nicht zu vergleichen mit einem Stück feinen Gruyère). In Merimbula genossen wir zwei Lazy-Days auf einem grossen Camping mit allen möglichen Kinderattraktionen bevor wir wieder in Berge fuhren. Denn an diesem Wochenende (20.12.) war Beginn der Sommerferien und die Australier fallen in die Küstenorte ein. Wir dagegen fuhren entgegen dem Hauptverkehr von der Küste weg quer durch den nördlichen Kosciuszko National Park zu den Yarangobilly Caves und campten in der Nähe bei der Long Plain Hut. Am 20.12. besuchten wir die Jillabeneen-Cave. Da auch unserer Führerin ursprünglich aus dem Kanton Fribourg in der Schweiz stammt, verstanden unsere Kinder bei den schweizerdeutschen Ausführungen sehr viel spannendes über die Höhlenwelt (Danke an Monica Yeoung). Es gab nach der Höhlenbesichtigung noch ein Erinnerungsfoto (speziell mit Fribourger Nummernschild) und wir erfrischten uns im Naturpool bevor wir uns an dem heissen Tag in der South Glory Cave (Selbstbesichtigung) abkühlen konnten. Jemand (Daniela) hatte noch zu heiss und versuchte die North Glory Cave auch zu besichtigen, jedoch wurde sie durch das Gittertor daran gehindert, so stieg sie ein zweites Mal durch die South Glory Cave zum Parkplatz.

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Ein wunderschönes Plätzchen fanden wir an dem Abend beim Blue Waterhole. Am Morgen machten wir uns auf die Wanderung durch die Nicole Gorge wo noch 3 Höhlen auf unsere Erforschung warteten. Die Murray-Cave erfüllte voll unsere Erwartungen: 200 Meter begehbarer Gang mit wunderschönen Tropfsteinformationen. Auf dieser Wanderung sahen wir endlich die ersten Schlangen, eine Copperhead snake und eine junge Eastern Brown snake.

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Die nächste Nacht wurde sehr kalt (4°C) und am nächsten Morgen war dicker Nebel am Three Mile Dam, dass wir sowohl am Abend wie auch am Morgen ein Feuer zum Aufwärmen brauchten.

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Wir fuhren an dem Tag in den südlichen Teil des Parks über Khancoban zum Geehi-River wo wir vergebens nach Platypus (Schnabeltieren) Ausschau hielten. Möglicherweise hatte der Lärm der Lösch -Helikopter sie vertrieben, denn in der Nähe waren Buschfeuer. Am nächsten Tag stand ein ambitioniertes Ziel auf dem Plan: früher Aufbruch nach Thredbo und die Besteigung des höchsten Berges von Australien, den Mount Kosciuszko (2228 m.ü.M). Der Aufstieg begann mit 500 Höhenmetern Sessellift und führte anschliessend auf einem „Laufsteg“ bis kurz vor den Gipfel. Derselbe konnte mit echtem Boden unter den Füssen auf einem breiten Weg erreicht werden. Wir hatten von Wanderungen in der Schweiz die Befürchtung, dass für unsere Kinder die Zeit für die Strecke sehr knapp berechnet sei (hin und zurück je 6.5km und 300 Meter Höhendifferenz), doch auf dieser Autobahn stürmten die zwei zum Gipfel und zurück und wurden durch andere Wanderer bestaunt.

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Mama entschied, statt der Talfahrt mit dem Sessellift den Abstieg ohne technische Unterstützung zu Fuss zu machen und begab sich auf den Dead Horse Gap Track, während Papa und Kinder die Sitzvariante wählten. Beim Auto angekommen rief uns Daniela an, dass es länger dauern wird bis sie unten ist, da sie auf dem Weg eine verletzte Wanderin getroffen hatte. Wir versuchten nun gemeinsam, deren Evakuierung zu organisieren. Dass aus dieser Begegnung zwei ereignisreiche Tage bei der Familie der Frau (Anthea) folgten, ahnte da noch niemand.
Markus fuhr mit dem Auto wieder zur Talstation der Sesselbahn und traf dort nach schon kurzer Zeit den Mann (Marc) und die Kinder (Oliver, Alexander) von Anthea. Er erkannte uns sofort, weil Markus „in einer komischen Sprache“ mit den Kindern sprach. Da die Bergbahnen uns nicht viel weiterhelfen konnten, beschlossen Marc und Markus, Anthea selber aus dem Gebiet zu bringen. Marc konnte bei dem Sportgeschäft noch Skistöcke besorgen und mit der Schiene aus Danielas Wunderapotheke (halbes Spital) begann die Bergungsaktion. Nach „Kurzmontageanleitung“ der Schiene durch Daniela begann Markus schon mit dem Aufstieg. Er traf Anthea und Anita auf bei einer Bank und schiente den Knöchel gemäss den ärztlichen Anweisungen im Tal. (Anita ist eine zweite gute Seele welche mithalf ,Anthea mit viel positivem Spirit ins Tal zu bringen). Marc folgte eine 1/4h später und traf uns bim „zu Tal humpeln“ (dank der Schiene konnte Anthea weitergehen). Sie schaffte den Abstieg mit Hilfe von stützenden Männerschultern. In den Gesprächen kam heraus, dass Anthea Cellistin und Gambenistin ist und wir einige Leute gemeinsam kennen aus der Barockszene. Das Wetter verschlechterte sich zusehends und auf halbem Weg begann es wie aus Kübeln zu giessen, dass wir innerhalb kürzester Zeit nass bis auf die Knochen waren. Das Angebot von Marc und Anthea, die Nacht doch bei ihnen zu verbringen, nahmen wir bei dem Wetter gerne an. So kam es, dass wir auch Heiligabend noch bei ihnen im Ferienhaus in Thredbo verbrachten; die Kinder hatten Spass mit den älteren Jungs Sommerrodelbahn zu fahren, Trampolin zu springen oder im Haus verstecken zu spielen. So kam Thredbo am Heiligabend bei den sommerlichen Christmas-Carols zu einem Alphorn-Konzert und wir zu einem traditionellen Abendessen, „Truthahn (à la Yates)“ welcher sehr, sehr lecker war. Besten Dank an Marc und Familie für die nette Beherbergung, welche doch auf sehr spezielle Art zustande kam.
Am Heiligabend durften unsere Kinder, wie Oliver und Alexander, schon ein paar der Geschenke auspacken, leuchtende Augen waren garantiert.

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Wir fuhren am Weihnachtsmorgen nach Perisher Valley und wanderten zum Porcupine Rock mit kurzer Kletterpartie auf den Felskopf. Auf dem Rückweg lag eine Copperhead Snake plötzlich vor uns (zum Foto schiessen reichte die Zeit leider nicht). Wir übernachteten in Island Bend direkt am Fluss und schmückten am Abend den Christmas-Gum-Tree. Hier erhielten die Kinder die restlichen Geschenke und vor dem Einschlafen überraschte uns ein Wombat.

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Die Fahrt ging am Stephanstag in den Snowy River National Park nach Victoria mit vorbeilaufendem Dingo bis zur Mc Killops Bridge. Damit Nora und Fiona ihre Geschenke ausprobieren und aufbauen konnten, mussten wir im Regenwetter unser Aufenthaltszelt aufbauen. Wir erhielten am nächsten Morgen von einem Ranger nützliche Informationen über unsere beabsichtigte Weiterfahrt in den Erindundra National Park. Dort übernachteten wir nach einem Spaziergang durch den Regenwald im Frosty Hollow, welches seinem Namen alle Ehre machte (mit einer Nacht nahe am Nullpunkt). Auf dem Weg dorthin querte ein Schnabeligel den total überwachsenen Weg, auf dem uns auch mehrere umgefallene Bäume den Weg zu versperren versuchten.

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