Schweden 2022

Endlich nach 2 Jahren eingeschränkten Destinationsmöglichkeiten wegen Corona konnten wir dieses Jahr wieder eine Reise in ein entfernteres Land als die Nachbarländer planen.

So standen im Juni 2 Varianten noch zur Verfügung: Nordspanien und Schweden.

Spätestens als die Temperaturen in Südeuropa in unangenehme Bereiche stiegen, war klar – unsere Ferien verbringen wir dieses Jahr in Schweden.

Durch die sehr hohen Dieselpreise in diesem Sommer buchten wir die Fähre von Travemünde nach Trelleborg. Dies war billiger als mit dem Auto über die Öresundbrücke zu fahren.

Also brachen wir am 30.07 von der Schweiz auf und fuhren, mit Zwischenstation in Lippstadt bei Danielas Eltern, am 31.07. in Richtung Travemünde.

Wir nahmen uns für die Strecke Lippstadt-Travemünde 5 1/2 h Zeit und dachten, wir hätten so genügend Reserve, doch nachdem wir schon vor Hannover 1.5h im Stau standen (gemeldet wurden 20min.) und die Staumeldungen weitere 45min. In Hamburg ankündigten, sahen wir unsere Chancen weichen, das Schiff rechtzeitig zu erreichen. Wir wichen auf die Überlandstrecke über Lüneburg aus, um den Stau umfahren zu können. Das Navi meldete nun, dass wir 15min. vor Schrankenschliessung in Travemünde sein sollten. Doch bei der Elbbrücke in Lauenburg stockte es schon wieder – wieder Stau. Langsam wurden wir nervös. Zum Glück nur ein paar Minuten Verzögerung. Doch gleich danach gab es noch eine Umleitung. Als wir nach Hamburg wieder auf die Autobahn fuhren und die Ankunftszeit im Navi 21:30h anzeigte, holten wir das Letzte aus unserem Crocomobile raus und fuhren schlussendlich 3min. vor CheckIn-Ende durch die Schranke. UFF!

Jetzt wurde uns allen viel leichter und total entspannt konnten wir nun zum und ins Schiff fahren. Angekommen, setzten wir uns erschöpft aufs Deck und assen unser mitgebrachtes Picknick. 

Auf dem Schiff hatten wir Liegesessel für die Nachtüberfahrt gebucht, da keine Kabine mehr frei war. Der Raum mit diesen Sesseln war so stark belüftet, dass uns während der Nacht ziemlich kalt wurde und wir uns am Frühstücksbüffet alle mit Tee und Kaffee und den warmen Speisen wieder aufwärmen mussten. In Trelleborg vom Schiff gefahren, ging es der Westküste entlang nordwärts bis Tylösand bei Halmstad. Da verbrachten wir die erste Nacht noch bei Sonne in Schweden. Das Wetter war im Westen aber leider nicht so schön wie erwartet. Dies spürten wir auch bei unserer nächsten Station: Göteborg.

Es war stürmisch und begann später auch zu regnen. Der Stadtcamping war total ausgebucht, so besuchten wir nur das Universeum (ein Aquarium und Tropicarium) und liessen auch den Vergnügungspark links liegen. Die Nacht verbrachten wir, leider bei kühlem und regnerischen Wetter, etwas nördlich in Marstrand, auf einer der Schäreninseln. 

Am nächsten Tag fuhren wir nach einem Outdoorartikel-shopping nach Karlstad auf den Camping Skutberget. Das Wetter war ok, jedoch zum Baden im See zu kalt.

Es ging direkt weiter nordwärts bis Sunne – hoffentlich macht das Wetter was der Ortsnamen verspricht – und wirklich, hier konnten die Kinder unser neues StandUp-Paddle ausprobieren. Am 05.08. vergnügten wir uns einen Tag im Wasserpark direkt neben dem Camping. Das Wasser war genug warm und dank der Sonne war es sogar genug warm für ein Eis.

Unser nächstes Ziel war der Nationalpark Fulufjället an der Grenze zu Norwegen, doch bis dahin war ein ganzes Stück zu fahren, so übernachteten wir vorher neben dem Park in Särna. Der Dorfcamping lag direkt am See und man konnte zu Fuss in ein paar Minuten eine kleine Halbinsel erreichen. In Särna war es zwar windig – dies bot den Kindern die Möglichkeit um Drachen fliegen zu lassen -, doch wir erlebten einen wunderschönen Sonnenuntergang am See.

Im Nationalpark machten wir am nächsten Tag eine Wanderung zum Njupeskär-Wasserfall, einer der höchsten in Schweden. Die Wanderung führte vorbei an schönen Mooren und durch gebirgige Waldlandschaft – übrigens waren da die Heidelbeeren reif…

Nach Wanderung und Rauchlachspicknick fuhren wir weiter nordwärts durch die Berge und begegneten auf der Fahrt sogar den ersten Rentieren. Kurz nach Östersund bogen wir in Lit auf den örtlichen Camping. Hier konnten wir wieder mit dem eigenen StandUpPaddle auf dem Badesee üben und mieteten Kanus um den Fluss Hårkan hochzufahren. Wir paddelten bis zu den Stromschnellen vor Högfors – da wurde es uns zu anstrengend – und liessen uns nach einem Picknick wieder den Fluss abwärts treiben (wir mussten aber noch ziemlich mithelfen).

Für den nächsten Tag stand eine lange Autofahrt nach Norden auf dem Plan. Das Ziel war das Resort Sandsjögarden von Caro und Daniel Schafer etwas südlich von Sörsele. Eigentlich wollten unsere Kinder einen Spaziergang mit den Schlittenhunden machen, doch es war zu warm für die Pelztiere. So konnten sie nur beim Füttern dabei sein. Die Hunde wurden schon vor der Fütterung sehr wild und laut. Und wenn sich jemand den Käfigen näherte (mit oder ohne Futter), sprangen die Hunde wild im ganzen Käfig herum und bis an die Decke der Gehege (ca. 3m hoch). Wir waren nach der Fütterung alle voll mit Hundehaaren und hatten ein paar Tage, his die Kleider wieder haarfrei waren.

Da für die Gegend, wie auch für die ganze Region weiter im Norden in die nächsten Tage sehr schlechtes Wetter vorhergesagt wurde, entschlossen wir uns, dass dies der nördlichste Punkt unserer Schwedenreise sein wird.

Wir fuhren dem Fluss Vindeläven entlang in Richtung Südosten, um dann in Umea auf die Küstenstrasse zu stossen. Vorher machten wir aber noch einen kleinen Abstecher nach Bjurholm zum Elchpark (Älgens Hus) wo wir diese Riesentiere mal in echt sehen konnten. Im Sommer verstecken sich die wilden Elche in den Wäldern und beginnen erst ab Mitte September ihre Wanderzeit durch den Winter. In den kalten Monaten sind die Chancen scheinbar viel grösser, einen anzutreffen. Wir übernachteten gleich in der Nähe auf dem Angsjöns Camping. Daniela war plötzlich auf dem Camping nicht mehr auffindbar – es gab reife Heidelbeeren im Wald direkt nebenan – so konnte die ganze Familie von leckeren Heidelbeerpfannkuchen profitieren.

Am 11.08. ging es nun der Ostküste entlang in Richtung Stockholm. Als erste Station hielten wir beim Skuleskogen Nationalpark. Hier machten wir eine „für die Kinder sehr anstrengende“ Wanderung zum Slåtdalsberget. Da hat man eine Superaussicht über die urtümliche Küstenlandschaft und die dazugehörige Insellandschaft. Nach der mehrstündigen Wanderung übernachteten wir in der Nähe auf dem Fogsta Camping. 

In den restlichen Tagen wollten wir nochmals Kajak oder Kanus mieten und fanden einen schönen See mit Mietmöglichkeit bei Hedesunda. Leider erfuhren wir auf dem gleichnamigen Camping, dass alle Boote schon ausgebucht sind. So fuhren wir nach einer Nacht wieder los und versuchten unser Glück in Öregrund auf dem Sunnano Camp. Hier waren Doppelkajaks noch zu haben. Voller Freude gingen wir zum Steg und sahen, dass es sich nicht um Seekajaks handelte, sondern um Wildwasserkajaks, welche viel runder waren. Nach einem Versuch und einem Platscher von Nora schon beim Einstieg, stornierten wir diese Boote und nahmen anstelle ein Ruderboot. Mit diesem fuhren wir dann mehrere Stunden über den Meeresarm und erkundeten einen Kanal.

Wir bleiben da zwei Nächte, da wir nicht erst am Abend vom 15.08. in Stockholm ankommen wollten.

Auf dem Bredäng Camping im Osten der Stadt fanden wir einen schönen Platz mit guter Anbindung zum Stadtzentrum. Nun besuchten wir während 3 Tagen in der Hauptstadt von Schweden unter anderem das Königsschloss (inkl. Wachablösung), die Altstadt, das Vasamuseum und natürlich durfte eine Shoppingtour auch nicht fehlen. Am Abend des dritten Tags fuhren wir noch in Richtung Süden bis zum Timmernabbens Camping, ein schöner Camping direkt am Strand einer Meeresbucht.

Am vorletzten Tag wollten wir noch die Highlights der Stadt Kalmar anschauen. Die imposante lange Brücke nach Öland und das Schloss waren für uns einen Besuch wert. Um nicht am letzten Tag noch eine grosse Strecke fahren zu müssen (Lernkurve aus Hinfahrt) positionierten wir uns für die letzte Nacht auf schwedischem Boden auf dem Camping Jägersbö in Höör, etwas nördlich von Malmö. Doch vorher wanderten wir am Nachmittag in der gleichen Region durch die schöne Schlucht des  Söderåsen-Nationalparks wandern. Von der Oberkante der Schlucht konnte man die Wildheit dieser Gegend bewundern.

Der Rest der Reise in Schweden verlief eher unspektakulär, wenn man vom Süssigkeiteneinkauf der Kinder im schwedischen Supermarkt absieht (2kg Schleckwaren mit Schaufeln aus den Supermarktregalen abgefüllt!).

Die Fähre fuhr (wieder bei Regen) pünktlich ab. Jetzt hatten wir eine Fahrt während dem Tag gebucht. Um 22 Uhr legte das Schiff in Travemünde an und wir suchten im Nebel einen der vorher ausgesuchten Stellplätze um die letzte Nacht im Zelt auf dieser Reise zu verbringen, bevor wir wieder mit Zwischenhalt bei Danielas Eltern den Weg in die Schweiz unter die Räder nahmen.

Schweden fanden wir landschaftlich schön, wobei uns vor allem der Norden besser gefallen hat als die touristisch überlaufenere Südregion. Die einheimischen Leute und auch Touristen waren in den weniger besuchten Gegenden viel offener und herzlicher. Im Ganzen Urlaub sahen und besassen wir nie schwedisches Bargeld, bis auf den letzten Tag. Ein Campingmitarbeiter beherrschte das Kartengerät nicht, um das Depot zurückzuzahlen.


[1] 


 [1]