Perth – Wiluna

Am 28.02. konnten Danielas Eltern am Vormittag ihr Wohnmobil übernehmen, anschliessend trafen wir uns an einem Einkaufszentrum im Norden von Perth. Wir fuhren noch bis zum Campingplatz „Willowbrook Farm“ bei Gingin, dort feierten wir Danielas Geburtstag mit Grillwürsten, Salaten und einem am Vorabend gebackenem Krokodilkuchen (Zitronenkuchen mit Zuckergusskrokodil). Leider brannten die Made-in China-Kerzen nicht wie gewünscht und es war unmöglich beim kleinsten Luftzug, dass alle Kerzen gleichzeitig brannten und von den im gleichen Land gefertigten Luftballons überlebten nur wenige das Aufblasen und am nächsten Morgen war keiner mehr ganz.

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Wir fuhren weiter nach Cervantes und zum Nambung National Park, wo man die Pinnacles (freistehende Kalksteinsäulen) zu Fuss und per Auto bewundern kann. Wie die Säulen entstanden sind ist nicht 100% klar, als wahrscheinlichste Variante wird angenommen, dass es sich um versteinerte Baumstümpfe handelt.

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Wir übernachteten in Port Denison und am darauffolgenden Tag ging es in den Kalbarri National Park mit interessanten Felsformationen an der Küste. Die Nacht verbrachten wir einige Kilometer südlich vom Park auf dem Wagoe Campsite. Am nächsten Tag gingen wir im Kalbarri Park an den Blue Holes schnorcheln. Da man hier direkt vom Sandstrand in flache Meerespools kommt und schon aus dem Stand Fische anschauen kann, hat zumindest Nora auch einiges gesehen. Nach kurzer Fahrt wanderten wir noch zu Aussichtspunkten in den Schluchten des Kalbarri-Parkes bevor wir die nächste Nacht auf einem 24h-Rastplatz am Highway am Four Mile Pool.

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Mit Zwischenstopp am Overlander Roadhouse (Hans-Peter hatte da mal übernachtet) und am Muschelstrand (Shell Beach) nahe Nanga Station fuhren wir mit unserem Crocomobile und dem Wohnmobil weiter nach Denham. Auf dem dortigen Campingplatz übten Nora und Fiona im Pool noch schwimmen. Da der Francois Peron Park nur für 4WD-Fahrzeuge zugänglich und somit Wohnmobil-untauglich ist, splitteten wir uns auf: Mechthild wurde mit Nora und Fiona in das Aquarium bei Denham geschickt, Hans-Peter fuhr mit Daniela und Markus im Crocomobile in den Park. Wir überredeten ihn sogar, das Crocomobile einmal selbst im Sand zu steuern – er hätte in dem Moment das Wohnmobil sicher gerne gegen ein 4WD-Fahrzeug getauscht und wäre weiter gefahren…. Im Meer sahen wir vom Cape Peron aus Mantas, einen kleinen Hai und einen Rochen.

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Nach fliegiger Nacht bei einem Sendeturm nahe am der Hauptstrasse fuhren wir über Carnarvon zum Point Quobba. Die Attraktion dort sind einerseits die „Blowholes“ – natürliche Felslöcher am Meeresufer, durch die das Wasser mit Druck gepresst wird und als Springbrunnen hochspritzt – andererseits die Lagune mit idealen Schnorchelbedingungen für Kinder.

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In Coral Bay machten wir gleich 2 Bootstouren zum nahegelegenen Ningaloo Reed (Korallenriff): zuerst eine Glasbodentour mit allen, bei der wir direkt über Korallenstöcke und bei bunte Fische fuhren, riesige Wasserschildkröten sahen und unsere Kinder durften noch Fische füttern. Diese Tour entpuppte sich als Privattour, da sonst niemand anderes die Tour buchte. So hatten wir die einmalige Gelegenheit viel Neues über die Unterwasser-Wunderwelt zu erfahren. Markus und Daniela machten anschliessend noch eine Schnorcheltour mit: es war beeindruckend, direkt über den Korallen zwischen Fischen und Wasserschildkröten umherzuschwimmen!

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In Exmouth stellten wir nach dem Einkaufen fest, dass unser Auto neben einem anderen Auto mit Schweizer-Kennzeichen stand. Af dem Campingplatz trafen wir dann Familie Buchmann, welche auch gleich lang durch Australien tourt wie wir (www.fambu5.ch).

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Wir verbrachten 2 Nächte im Ningaloo Caravan and Holiday Resort wo es einen grossen Pool und noch einen Wasserspielplatz im Dorf gab. Die Kinder profitierten natürlich mit Len, Suena und Zoe Buchmann zu spielen. Danach ging es in den Cape Range Park. Wir schnorchelten am Turquoise Bay, bei den Oyster Stacks zwischen Unmengen von bunten Fischen und selbst Fiona erspähte durch ihre Taucherbrille einige Fische. Eine Wanderung hatten wir auch auf dem Programm und so marschierten wir an einem Morgen durch die Mandu Mandu Gorge.

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Am 12.03. fuhr das Crocomobile frühmorgens um 06.09h durch den Yardie Creek bei tiefster Ebbe nach Süden und aus dem Park heraus alles der Küste entlang bis wieder nach Coral Bay – das Wohnmobil musste die Asphaltstrasse nach Norden zurück und wir trafen uns wieder bei Hitze, Sturm und Fliegen am Barradale 24h-Rastplatz. Am nächsten Tag fuhren wir nach Onslow, eine Salzminenarbeiterstadt, die touristisch nicht viel zu bieten hatte. Da der eine Campingplatz (Ocean View Caravan Park) eine Grossbaustelle war, quartierten wir uns auf dem Discovery HP Onslow ein.

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Für die folgenden 36 Stunden trennten sich Wohmobil und Crocomobile: Leider ist der Millstream Chichester Park nur auf Schotterpisten erreichbar, die für das Mietmobil verboten sind. Wir fuhren zuerst nach Pannawonica und besorgten uns eine Genehmigung zum Befahren der von der Minengesellschaft unterhaltenen Strasse vom Millstream Chichester National Park nach Karratha (gratis, man muss ein 20-minütiges Video mit Sicherheitsbestimmungen anschauen). Der westliche Teil des Parks ist wie eine Oase mit seinen Seen und Schluchten im Vergleich zur Umgebung, allerdings gehörten wir zu den ersten Besuchern in der Saison und es war vor allem in der Nacht unerträglich heiss. Wegen der Temperaturen und weil noch nicht einmal die Ranger in dieser Saison den Zustand der Wanderwege angeschaute hatten beliessen wir die Wanderbemühungen bei einem kurzen einfachen Rundweg beim Homestead.

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Wir hatten uns mit Daniela’s Eltern auf dem Dampier Transit Caravan Park verabredet, wo diese bereits die vorherige Nacht verbracht haben. Der Camping liegt direkt neben dem Frachthafen wo man das Beladen der riesigen Erzschiffe sehen kann. Die Region Pilbara gilt als weltweit grösstes Eisenerzabbaugebiet und mit kilometerlangen Zügen wird das Erz an die Küste gebracht. Am nächsten Tag bekamen wir eine Privatführung im offiziell noch wegen Sommerpause geschlossenen Visitor Centre vom North West Shelf Visitor Centre, wo wir viel über die Gasgewinnung, Bohrungen, Aufbereitung und die Verschiffung von Gas erfuhren.

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Am Nachmittag schauten wir noch die Aboriginal Art in der Deep Gorge im neu gegründeten Murujuga Park an (Burrup Peninsula) und gingen dann in Karratha einkaufen.

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Auf dem weiteren Weg nach Osten besichtigten wir die Geisterstadt Cossack (ehemals wichtiges Hafen- und Handelszentrum für Perlen) mit ehemaliger Polizeistation, Post, Läden in usw. an und gingen danach in der Honneymoon Cove bei Point Samson schnorcheln. Schöne Bucht, aber im Vergleich zum Ningaloo Reef enttäuschend wenig Fische.

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Die Nacht verbrachten wir am Highway am Peawah-River und am nächsten Morgen fuhren wir nach Port Hedland. Dort versuchten wir, die Beladung der grossen Erzschiffe anzuschauen, leider ist das meiste eingezäunt und man sieht nicht viel. Hier besorgten wir auch noch 3 zusätzliche Plastik-Diesel-Kanister sowie eine Sicherheitsfahne für unsere geplante Wüstenexpedition (Canning-Stock-Route). Als nächstes ging es in den Karijini National Park. Der Campingplatz an der Dales Gorge ist auf einer Asphaltstrasse zugänglich, der Rest des Parkes leider nur auf Schotterpisten. Also quetschten wir uns am nächsten Tag zu sechst ins Crocomobile, um in den Westteil des Parks zu fahren. Die Schluchten dort sind beeindruckend, wir liefen mit Oma und den Kindern in die Weano Gorge und anschliessend gingen Markus und Daniela noch in die anspruchsvollere Hancock Gorge. Hier musste man im unteren Teil wahlweise über Felsvorsprünge klettern oder durch die Pools schwimmen….Da Markus den Rucksack mit Photoapparat trug war klar wer kletterte und wer schwamm. Am Kermit-Pool wurde der Rucksack aber deponiert und Markus erfrischte ich auch mit einem Sprung ins Wasser.

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Bei der Rückfahrt zum Camping begann plötzlich etwas zu klappern und zu schleifen bei den hinten am Crocomobile. Auf dem Campingplatz demontierte Markus ein Hinterrad und sah den Ursprung des Klapperns. Bei beiden Hinterrädern sind die Schutzbleche der Bremsen durch die vielen Hoppelstrassen gerissen und hingen nur noch an einer Schraube. So wurden sie demontiert und die Geräusche waren weg. Am Morgen vor der Weiterfahrt besuchte uns beim Frühstücken noch ein Dingo.

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In Newman brachten wir als erstes die Bleche zu einer Carrosserie-Werkstatt um diese zu schweissen und buchten für den nächsten Tag eine Tour in die Mount Whaleback Mine (Eisenerzbergwerk). Wir fanden sie im Vergleich zur Superpit-Tour eher enttäuschend, da man nur zu einem einzigen Aussichtspunkt weit von der Grube entfernt fuhr und die Führerin nur von Zetteln ablas. Beeindruckend waren jedoch die Mengen, welche da abgebaut werden: 14 Züge mit je 34200t Eisenerz in 259 Waggons und einer Länge von 2.8km verlassen pro Tag die Mine und füllen damit  gerade mal ein bisschen mehr als ein Frachtschiff im Hafen für den Export nach Asien.

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Am Gascoyne River neben dem Highway gab es dann schon Abschiedsbratwurst und Abschiedsbier von Opa. Am nächsten Tag trafen wir uns noch einmal kurz in Meekatharra um ein Eis zu essen und bogen dann nach Wiluna ab während „Oma und Opa“ über die Goldgräberstädte langsam wieder in Richtung Perth fahren mussten.

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In Wiluna erkundeten wir uns über den Zustand der geplanten Wüstenpiste Canning Stock Route, von welcher wir den südlichen Teil bis Kunawaritji fahren wollten. Wir erfuhren dann von mehreren offiziellen Stellen (Polizei, Stadtverwaltung, Tankstelle, Campingplatz), dass es in den letzten Tagen für die Jahreszeit ungewöhnlich viel geregnet hatte und ausserdem dieses Jahr noch niemand die Canning Stock Route gefahren sei und wir somit nirgendwo weitere Informationen über den aktuellen Zustand der Route bekommen würden. Man riet uns eindeutig ab, die ersten Reisegruppen hatten sich ab Mitte April angemeldet. Wir sahen riesige Schlammpfützen auf und neben der Stasse rund um den Ort, auch wir schauten die ersten paar hundert Meter der Canning Stock Route nach der Abzweigung an und tatsächlich, auch hier Schlammpfützen (hier wäre man noch gut durchgekommen) – die Frage war, wie es weiterging ??? Wir dachten an die bevorstehenden Flussdurchquerungen, vor allem den Savory Creek bei Well 19. Wir entschieden schwermütig unser Vorhaben zu begraben und fuhren zunächst einmal die North Road und dann später auf den Highway Richtung Newman zurück.

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