Kalgoorlie – Perth

Nachdem wir Eltern uns auf dem Rastplatz am Mt Thirsty bei Nordeman von der Überdosis Kinderfilme erholen mussten, fuhren wir am nächsten Tag in die Goldstadt Kalgoorlie. Hier befindet sich die grösste Goldmine Australiens und das liessen wir uns nicht entgehen. Am 14. Februar besuchten wir das Museum und sahen uns die Stadt mit den noch zahlreichen historischen Gebäuden aus der Goldrauschzeit an und für Montag buchten die 2,5-stündige Superpittour.

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Wir hatten zuerst Angst, dass es für unsere Kinder zu lang wird, doch der Spass begann schon mit dem Erhalt der Sicherheitsausrüstung (ärmellose Weste, Brille, Helm (gab es erst vor Ort)). Als wir dann die ersten grossen Maschinen sahen, waren die Kinder mit Begeisterung dabei. Die Dumptrucks (CAT 793) waren besonders imposant, fuhren sie doch mit bis zu sage und schreibe 250 Tonnen Steinmaterial aus der 500m tiefen Grube hinauf. Beladen werden sie von Baggern (Komatsu 8000) welche 50 Tonnen pro Mal mit ihrer Schaufel auf den Dumptruck laden. Vorher war das Felsmaterial durch Sprengungen gelöst worden. Durch die Sprenglochbohrungskerne wissen die Ingenieure sehr genau, wo wieviel Gold ist. So werden die Dumptrucks beim Hochfahren aus dem Superpit (3500m x 1500m x 500mTiefe) nach dem Goldgehalt ihrer Ladung zu verschiedenen Lagerstätten geleitet. Im Moment wird nur das Gestein mit hohem Goldgehalt verarbeitet ( 1 Dumptruckladung ergeben ca. 80g Gold). Auf dem Gelände ist aber noch ein riesiger Steinberg mit niedrigem Goldgehalt. Um den zu verarbeiten, wird die Mine nach Einstellen der Grabarbeiten (voraussichtlich 2021) noch 13 Jahre weiterlaufen. Wir haben selten eine so gute Führung erlebt, es gab viele Informationen und Livedemonstrationen: wir konnten das Beladen und Entleeren der Dumptrucks mitverfolgen und die Anlagen zur Goldgewinnung auf einer Durchfahrt besichtigen.

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Unsere Kinder wurden vom Minenmaschinenfieber gepackt und bekamen auch nach der Führung den gewünschten Bagger und Dumptruck (in Modellgrösse) zum Spielen auf den Campingplätzen. Auf sämtlichen Plätzen gibt es mehr als genug Sand, Dreck und Steine als uns Eltern lieb ist – die zwei fanden, die Fahrzeuge seien die idealen Spielzeuge…
Für die Weiterfahrt hatten wir uns den Holland-Track ausgesucht, der führt von Coolgardie nach Hyden. Wir schafften es an dem Tag noch bis zum Thursday Rock und verbrachten da die Nacht alleine – es waren 100 km vom nächsten Haus. Am nächsten Tag setzte sich die Strecke fort mit Slalom um die Bäume, Fahrt durch und um die Schlammlöcher und Wegsuche über holprige Steinpassagen.

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Schliesslich kamen wir am berühmten Wave Rock an. Nach Abendfotos, Übernachtung und Morgenspaziergang zum „gähnenden Hippo“ und auf den Felsen fuhren wir in Richtung Süden zum Lake Magenta und weiter in den Fitzgerald National Park.

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Hier blieben wir nach Strandbesuch eine Nacht auf dem Camping am St. Mary’s Inlet. Wir haben hier sehr viele blühende und interessante Pflanzen gesehen – einige gibt es nur in diesem Park. Am nächsten Morgen ging es quer durch den Park nach Bremer Bay, doch die auf der Karte durchgehende Strasse entpuppte sich als Durchquerung eines Meerarmes und wäre nur bei absoluter Ebbe möglich gewesen. Wir kamen jedoch bei zunehmender Flut und Daniela stand bis zum Hintern im Wasser bei der Probedurchquerung. Wir mussten 20km zurückfahren und auf anderem Weg aus dem Park herausfahren.

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Ursprünglich hatten wir geplant, an diesem Tag in den Stirling Range National Park zu fahren und dort wandern zu gehen. Das Wetter machte uns jedoch einen Strich durch unsere Rechnung, die Berge waren wolkenverhangen und mit dem einsetzenden Regen hatten wir keine Lust mehr auf eine Wanderung, bei der man keine nennenswerte Aussicht gehabt hätte. Wir fuhren daher weiter südwärts zum Porongurup National Park, wo das Wetter zwar nicht gerade sonnig war, aber es nicht bzw. nur wenig regnete. Wir wanderten zum Castle Rock: es gab einerseits den Balancing Rock (den unsere Kids versuchten aus dem Gleichgewicht zu bringen) und den Skywalk – eine Kraxelei über Leitern und Felsblöcke zu einem Laufsteg am Felsen. Ohne Nebel wäre da die Aussicht sicher gut…

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Nach Übernachten auf dem Porongurup Caravan Park ging es weiter südwärts bis Albany. Dort besorgten wir uns einerseits einen Jahrespass für die Parks in Westaustralien, ausserdem liessen wir in einer Werkstatt Vorderteilen gegen Hinterreifen austauschen um ungleiche Abnutzung zu verhindern. Wir besuchten im Torndirrup National Park die Blowholes (durch den Wellendruck wird Luft durch eine Felsspalte hochgeblasen) und den Stony Hill, anschliessend fuhren wir in Richtung der Giant Trees bei Walpole. Am Morgen fuhren wir nicht zum berühmten Valley of the Giants Tree-Top-Walk (zu teuer), sondern zum weniger bekannten jedoch vermutlich genau so schönen Tingle-Tree-Walk, wo man mehrer dieser Eukalyptus- Giganten bestaunen kann.

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Wir setzten unsere Reise fort über Walpole nach Crystal Springs. Von dort gelangten wir im D’Entrecastaux National Park über kleine Schotterstrassen und zum Schluss Sandpisten durch die Dünen nach Windy Harbour. Kurz vor dem Ort stand plötzlich ein anderer Landrover auf der Piste, der sich im Sand festgefahren hatte. Wir halfen noch beim Befreien und konnten dank tiefem Reifendruck die Stelle ohne Probleme passieren. Nach einer Pause in Windy Harbour ging es weiter in den Warren National Park. Wir schauten uns einen den Dave Evans Bicentennal Trees an. Der Baum war einer der Feuerwachtbäume (Wachturm für Buschfeuer). Über eine Wendeltreppe aus eingebohrten Stahlstiften kann man schwindelerregend bis zur auf 65m hoch angebrachten Plattform steigen. Wir begnügten uns jeweils mit den ersten Metern. Für den nächsten Tag hatten wir uns eine Piste der Küste entlang bis Augusta vorgenommen. Dank genügend tiefem Reifendruck war auch an diesem Tag der tiefste Sand kein Problem. Nach kurzem Fotohalt am Cape Leeuwin ging es weiter zum Übernachten auf den Conto Camping an der Cave Road.

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Nach einer regnerischen Nacht hiess es bei der Calgardup Höhle, sich mit Helm und Lampen auszurüsten. Und schon stiegen wir – die Kinder voran als kleine Höhlenforscher – durch den Eingang in die Tiefe. Ca. 45 min. brauchten wir um die schöne Höhle zu besichtigen (selfguided) und es war immer ein kleiner Kampf der zwei Kinder, wer als erste gehen durfte. Nach einem weiteren Stück Crocomobile-Fahrt gelangten wir nach Bunbury, wo wir zwei Nächte auf dem Big4 Camping buchten.

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Wir profitierten von dessen Infrastruktur und die drei Frauen backten wie Meisterbäckerinnen Brot, Kuchen und Plätzchen. Im Delphin-Center informierten wir uns über diese speziellen Meeressäuger und wägten ab, ob sich eine Eco-Tour mit dem Schiff lohnen würde. Da klingelte schon die Glocke, und kündigt Delphine am Strand an. Wir rannten sofort neben allen anderen Besuchern zum Strand und wirklich: direkt vor uns planschten einige Delphine im Wasser! Unter Anleitung könnte man sogar im Wasser sehr nahe an sie heran. Somit war die Schiffstour natürlich hinfällig und damit hätten wir 150$ eingespart. Auf dem Rückweg zum Campingplatz machten wir einen kleinen Umweg über den Mangrove Walk.

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In Perth waren leider viele Touristen-Attraktionen im Umbau, und wir waren von der Stadt nur mässig begeistert (das Glockenspiel vom Swanbell Tower war jedoch sehr schön). Am 26.2. stand Fremantle auf dem Programm. Uns gefiel diese Stadt viel besser mit ihrem schönen Zentrum. Auch die Führung durch das berühmte Gefängnis war sehr interessant. Auf dem Programm stand auch der Kauf eines Didgeridoos bei „Didgeridoobreath“. Wir wurden professionell beraten und erstanden schliesslich ein sehr schönes Didgeridoo aus Eucalyptusholz – gebaut von Jesse, den wir in Tasmanien auf dem Campingplatz getroffen hatten. Am Abend ging Markus nochmal ins Geschäft um mit Sanshi (Geschäftsinhaber) einige Tonaufnahmen mit Didgeridoo und Alphorn zu machen.

Hier sind die 3 Titel:

Markus & Sanshi 1

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Markus & Sanshi 2
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Markus & Sanshi 3
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Am 27.2. trafen wir am Morgen die Eltern von Daniela und sahen uns nochmal einiges von Perth an, unter anderem den Kings Park. Am 28.2. gab es auf dem Campingplatz ein kleines Fest für Danielas Geburtstag und nach dem Frühstück mit den Camping-Nachbarn (4,5kg Beinschinken von Grant und Julie Danke!) ging es weiter nordwärts….

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